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Generalanzeiger, Bonn 2000
Remagener Nachrichten 1999
Kreisstadt-Echo, Bad Neuenahr-Ahrweiler 1998
Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler 1998
Rhein - Ahr Rundschau 1998
Rhein-Zeitung 17.10.1995
Generalanzeiger, Bonn. 10.03.2000 (Auszug)
”Männer wehrt euch gegen das Matriarchat”

INTERNATIONALER FRAUENTAG Eröffnung der Ausstellung ”Technik und Textil”.  Bis 26. März zeigen zehn Künstlerinnen der Region ihre Werke im Stadtmuseum und in der ehemaligen Ahrweiler Synagoge

Von Andrea Simons
KREIS AHRWEILER.  Der Schädel ist kahl rasiert, und den Körper verhüllt ein Trenchcoat.  Der Blick ist leer.  Scheinbar unbemerkt fahren kleine Autos über die Straßen auf dem bemalten Mantel des ”Autoportraits".  Trägt ihn ein, Mann, oder ist das Modell auf dem Foto eine Frau? An anderer Stelle verhüllen riesige Stoffbahnen den Menschen.
Mumien, stilisierte Köpfe und verfremdete Kleidungsstücke von zehn Künstlerinnen aus dem Kreis Ahrweiler und dem Rhein-Sieg-Kreis verlangen nicht unbedingt nach der Geschlechterfrage.  ”Vielmehr wollen wir ein Bewusstsein bilden, dass der Mensch als Individuum angesehen wird und nicht immer nur die Frauen sich um die Kinder kümmern und die Männer für die Frauen arbeiten”, sagte die Gleichstellungsbeauftragte des AW-Kreises, Evelyn Dirks, zur Eröffnung der Ausstellung "Technik und Textil" am Mittwochabend im Stadtmuseum.

"Technik und Textil" - der Titel der Ausstellung soll Männer- und Frauen-Klischees fokussieren, polarisieren und provozieren.  "Bis 1945 entschied nach dem Recht der Mann aufgrund der natürlichen Ordnung der Verhältnisse in den das gemeinschaftliche Leben betreffenden Angelegenheiten.
Bis 1958 benötigte die Frau auch die Erlaubnis des Mannes für eine Erwerbstätigkeit.  Erst dann wurde das Gesetz zur Gleichstellung von Mann und Frau verabschiedet', erfährt der Betrachter einer dreiteiligen Collage von Jutta Eulenstein-Husdal.  Monatelang habe sie Zeitschriften gewälzt, Texte in Büchereien gesucht und dabei viel Neues erfahren.

”Die Welt ist eine Scheibe”

In leuchtenden Farben hängt das Werk jetzt in der Synagoge, verlangt ”Männer wehrt Euch gegen das Matriarchat” und provoziert zwischen aufgenähten Knöpfen: ”Die Welt ist eine Scheibe.” Eine Schere diene der Verdeutlichung ”dass alte Zöpfe ab sind”, so die Künstlerin.
 Über die große Resonanz auf die Ausschreibung zu der Ausstellung habe sie sich sehr gefreut, sagte Dirks und bedankte sich auch bei Museumsleiterin Heike Wernz-Kaiser für ihre Unterstützung.  Die Gleichstellungsbeauftragte kämpfte vor den zahlreichen Gästen der Vernissage gegen Klischees an, Männer wie Frauen könnten gleichermaßen gute Leistungen erbringen, fand Dirks und hielt eine lila Rose als kleine Anerkennung tut jede der Künstlerinnen bereit, die auch Ansprechpartner für die Besucher sein werden.

 


Remagener Nachrichten 17. März 1999 Remagen. 
»Träume - Farbe und Lebenslust« sind mit der jüngsten Ausstellung in die Kleeblatt-Residenz eingezogen. 
Die in Königsfeld lebende Seidenmalerin Jutta Eulenstein-Husdal stellt ihre, auch im Ahrkreis bereits mehrfach gezeigten Arbeiten vor, deren hervorstechendstes Merkmal ihre überragende farbliche Brillianz ist. 
Leiter Christoph Lessnig zeigte sich erfreut, die »lebensfrohen Werke im Haus beherbergen zu können«, und Hedi Jungen würdigte in ihrer Einführung anläßlich der Eröffnung deren Farbkraft und das zum Ausdruck kommende Naturerleben der Künstlerin. 
In der Tat führt die seidige Bilderwelt von Jutta Eulenstein-Husdal in die Natur.
Stolze Hähne in der Glorie ihres Federkleids gehören ebenso zu den Motiven wie riesige Blumenblüten, eine Landschaft der Provence oder ein »Waldfrieden« getiteltes Werk, dessen diffuser Lichteinfall den grünen Dom mystisch erhellt, seine gebremste Helligkeit jedoch erst auf einem Häufchen Bodenlaub gelbleuchtend entfaltet. 
Das Besondere an Eulenstein-Husdals Blick ist die Nähe zum Objekt. 
Da gibt es etwa zwei Hähne, die sich abschätzend mustern, ohne daß erkennbar wird welcher von beiden der Schönere ist, jener mit dem klirrend blauen Gefieder oder der im blau-grünen Schmuck mit dem größeren Kamm. 
Diese großen Vögel springen förmlich ins Auge. Kein gemalter  Vordergrund trennt den Betrachter von der Darstellung, er steht unmittelbar neben den konkurierenden Tieren, sieht sich womöglich versucht, die glänzende Pracht zu berühren. 
Oder die Blüten. Die Malerin nimmt die Sturzflugperspektive einer Hummel ein, die bereit ist, geradewegs auf den schwarzen Grund des geöffneten roten Tulpenkelches hinabzusurren, um sich auf den gelben Staubgefäßen niederzulassen. 
Sie besitzt die Neugier eines Kindes, respektlos und gleichermaßen grenzenlos begeistert für die Wunder allen Seins, daß sie so direkt und genau hinzuschauen vermag. 
Pures Hinsehen reicht nicht aus, um der Farbe ein solches Volumen zu verleihen, wie es die Künstlerin tut. 
Um diese Energie ins Bild zu setzen, geht ein bewußter Prozeß des Erkennens voraus. 
Und so macht die Seidenmalerin deutlich, wie es in ihrem Innern ausschaut. Da brodeln die Emotionen, das Wissen um menschliche Höhen und Abstürze und ein Wille, die Kräfte des Wachsens und Vergehens zu verstehen. Ein Wille, die Schönheit allen Lebens in ihrem ganzen Reichtum zu feiern. 
Jutta Eulenstein-Husdal hat, das machen ihre Werke unzweifelhaft deutlich, die seltene Gabe, das Glück zu suchen und zu finden. 
Ihre Naturbilder entsprechen also auch Innenlandschaften. Mehr noch handelt es sich bei den abstrakten Werken um Seelenschau. 
»Im Strudel der Zeit« zeigt eine farbige Fließbewegung, beim »Urknall« spritzen die Formen auseinander, und die »Auflösung« zerfällt in glutrote Zapfen und blauweiße Eiskegel. 
Kontraste der Farben und Formen schaffen, technisch souverän gemeistert, Spannung. Ein Schuß Heiterkeit und Ironie würzt das opulente Farbgericht. 
Denn wenn die Malerin ihre Hähne vorführt,  verkörpern diese für sie auch männliche Eitelkeit und Imponiergehabe. Die Besucher quittieren dies mit Schmunzeln. 
Und sie lassen sich verzaubern von den urigen Trollen, jenen Dämonen der altnordischen  Mythologie. Augenzwinkernd hat die Malerin sie ins Visier genommen. Einer spielt versunken auf einem eigentümlichen Saiteninstrument, ein anderer ist, die wilde Freude steht ihm dabei ins Gesicht geschrieben, auf »Brautraub« und hält in seinen klobigen Pranken ein zappelndes blondes Menschenkind. Die sehenswerte Ausstellung ist bis 4. Mai in der Seniorenresidenz zu sehen. 
 - Hildegard Ginzler 

Kreisstadt Echo Bad Neuenahr-Ahrweiler
Intensive Leuchtkraft auf Seide
Ausstellung ,Festspiele der Farben" von Jutta Eulenstein-Husdal in der Volksbank Bad Neuenahr
Die Künstlerin Jutta Eulenstein-Husdal erläutert ihr Werk ,,Männergespräche oder meine Frauen verstehen mich nicht". Foto: D. Fix
k12-5519 - Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die in Berlin geborene, aber schon seit längerer Zeit in Königsfeld bei Bonn beheimatete Künstlerin Jutta Eulenstein-Husdal stellt nicht zum erstenmal in Bad Neuenahr ihre Bilder aus. Bereits 1995 war sie mit einer Ausstellung in der Volksbank vertreten, jetzt präsentierte sie ebenfalls dort ihre neuesten Arbeiten. 
Fasziniert ist sie von der Seidenmalerei, zu der sie nach Ausbildung und Studien in Aquarell- und Pastelltechnik autodidaktisch gelangte und die sie nun seit über 18 Jahren vervoll kommnet. Bei der Seidenmalerei werden die Vorzeichnungen auf die in einen Rahmen straff gespannte Seide übertragen und mit der von ihr selbst erarbeiteten Technik, die sie nicht verraten will, mit Farben ausgestaltet. Durch Seide als Untergrund ergibt sich eine besonders intensive Leuchtkraft, die speziell in den Bildern zu finden ist, die wie kaleidoskopartig zersplitterndes Licht wirken: ,Karussell des Lebens", ,,Festspiele der Farben", ,,Babylon". 
Rund 40 Prozent der Bilder sind in Norwegen entstanden, erläuterte die Künstlerin, die mit ihrem norwegischen Ehemann jährlich mindestens vier Monate in Norwegen lebt. Die neueren Bilder sind somit ,,Ausbeute des norwegischen Sommers", dessen Naturfarben sie inspirieren. Eindrücke aus der dortigen Natur, Himmel,  Erde  und  Wasser fließen in ihre Bilder ein: so hat sie die friedliche Waldlichtung in Norwegen so gesehen, die auf dem in Grüntönen strahlenden Bild ,,Im Park" wiedergegeben wird. 
In den Bildern kann man eigene Geschichten oder Märchen zu sehen glauben, sie geben Gedichte und Gefühle in Farbe wieder. Dabei gibt es kein spezielles Thema, Jutta Eulenstein-Husdal ,,bannt" alles auf Seide, was ihr Freude macht. Das reicht vom klassischen ,,Stilleben", der Präsentation von Obst auf einem Teller, über die Darstellung der Musikclowns ,,Pepe und Beppo" bis zur Tierwelt: zwei stolze eitle Gockel werden gezeigt mit dem Titel: ,,Männergespräche oder meine Frauen verstehen mich nicht". 
Durch eine Ausstellung von Speckstein-Skulpturen in Norwegen wurde sie dazu angeregt, selber mit diesem Material zu arbeiten; so entstanden die drei Speckstein-Werke ,,Paar", ,,Das geteilte Herz" und ,,Höhle-Nest-Geborgenheit", die die verschiedensten Äderungen aufweisen. Die Bildhauerei mit dem Material Speckstein wird die 59jährige Künstlerin in ihrem Atelier in Königsfeld auf jeden Fall weiterbetreiben, ohne darüber die Seidenmalerei zu vernachlässigen. 19 großformatige Seidenbilder sind neben den drei neuentstandenen Stein-Skulpturen zu den üblichen Öffnungszeiten in der Volksbank Bad Neuenahr zu sehen. Die Ausstellung wird bis zum 8.April dort gezeigt.     - gd - 
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Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler 1998
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Festspiele der Farben
ga059. Große Formate, brillante Farben und technisches Können machen die Ausstellung „Festspiele der Farben“ aus. 
 Zum 2. Mal nach 1995 ist Jutta Eulenstein-Husdal mit Seidenmalerei in der Volksbank Bad Neuenahr vertreten. 
Die Grundlagen der Malerei erlernte die in Königsfeld ansässige gebürtige Berlinerin bei verschiedenen Künstlern und durch ein zweijähriges Studium an der Kunstschule Zürich. Vor 15 Jahren gab sie die Pastellmalerei zugunsten der Seidenmalerei auf. Grund für die Wende war die 
"Leuchtkraft der Farben". Da Jutta Eulenstein-Husdal unter Kunst das "Sichtbarmachen mit Farbe" versteht, hatte sie ihr ideales Material gefunden. Autodidaktisch eignete sie sich die Seidenmaltechnik an und entwickelte sie seither beständig weiter. 
Zwischen abstrakt und gegenständlich möchte sich die 59jährige nicht festlegen. Sie bannt ebenso Blumen, Früchte und Tiere aufs schimmernde Textil wie mystisch angehauchte Waldeinsichten und freie Traumlandschaften. Durchgehendes Thema bleibt die Farbe. Ob sie im Gefieder des Hahnes prachtvoll leuchtet, im bildfüllenden Rot zweier Tulpen auflodert oder als Spektrum zerlegt in einem "Festspiele der Farben" getitelten Werk erscheint - die Farbe, so majestätisch, wie die Seidenmalerin sie in Szene setzt, dient weniger dem Gegenstand, als daß sie sich ihn zunutze macht, um in je verändertem Gewand aufs neue zu strahlen. Die Kraft vieler Bilder speist sie aus dem Kontrast von Blau und Rot. Bei "Auflösung" lassen sich unschwer Feuer und Eis, Glutflüssiges und Erstarrendes assoziieren. Weiteres auffälliges Merkmal der überwiegend erstmals gezeigten Exponate ist ihre Dynamik. "Im Strudel der Zeit" erscheinen zwischen tiefblauen Wellenbergen bunte zackige Gegenformen. Wer sich einsieht, verspürt ein Tosen und Schlingern von Urgewalten. Oder die Bewegung geht von einem Zentrum aus. In "Babylon" ist es das einem Kerngehäuse ähnelnde Gebilde, das kleine Figuren, Ballons und ornamentale Linien nach außen schleudert, um einer rasanten Auflösung entgegenzustreben.
Mehr als alle anderen ist das "Karussell des Lebens" ein erzählendes Bild. In ihm bündelt sich die Lebensanschauung der Künstlerin. Eine große Blütenform verkörpert das Leben in seiner nicht endenden Verwandlung. Samen- oder Blattelemente entpuppen sich bei näherem  Hinsehen buchstäblich als kleine Figur werdende Gestalten. Das Licht kommt von hinten, wie durch ein gelb angestrahltes Rollo. Leben und Wiedergeborenwerden im Zeichen der Metamorphose. Pflanze, Tier und Mensch nehmen je wechselnde Positionen im großen wunderbaren Kosmos ein. Immer wieder lassen sich analoge Erscheinungsformen in den Bildern ausmachen, so bei der bereits erwähnten Arbeit "Festspiele der Farben". Sie thematisiert die Schönheit spektraler Farbaufsplitterung weißen Lichts und weist zugleich eine große Ähnlichkeit mit den Dünnschliffen von Gesteinen auf, wie sie sich den Geologen unter dem Elektronenmikroskop zeigen. 
Seit einiger Zeit hat Jutta Eulenstein-Husdal neben ihrem Atelier in Königsfeld auch eines in Norwegen, wo sie die Sommermonate verbringt. Die Bilder der Bad Neuenahrer Ausstellung bezeichnet sie als „Ausbeute des vergangenen traumhaften norwegischen Sommers mit seinen phantastischen Farben“. Sie sind aber zudem auch Resultat einer fortschreitenden künstlerischen Auseinandersetzung mit der Natur und dem Menschen als Teil dieses Ganzen. Die Ausstellung ist bis 8. April zu sehen. 
Jutta Eulenstein-Husdal stellt ihre „Ausbeute des vergangenen traumhaften norwegischen Sommers mit seinem phantastischen Farben“ aus. Foto: Vollrath

Rhein-Ahr Rundschau Samstag, 14. März 1998  Seitenanfang
Jutta Eulenstein-Husdal stellt in der Volksbank aus - Norwegische Einflüsse
Ungemein lebhafte Farben

Phantasie und Kreavität prägen die ausdrücksstarken Bilder der Künstlerin Jutta Eulenstein-Husdal, die in der Volksbank zu sehen sind. Christoph Kniel (l.) betrachtet sie mit Interesse. Foto: Ostgathe
hp Bad Neuenahr. Die ungemein lebhaften Farben sind es, die das Grundthema der Ausstellung ,,Festspiele der Farben" rechtfertigen. Jutta Eulenstein-Husdal zeigt bis einschließlich 8. April in der Hauptgeschäftsstelle der Volksbank Bad Neuenahr ihre überwiegend großformatigen Exponate in der Seidenmaltechnik. 
Phantasie und Kreativität prägen ihre ausdrucksstarken Bilder, harmonisch durchleuchtet in Farben und Formen, die sich in Stilleben, Gefühlen und Träumen genauso wiederfinden wie in ihren abstrakten Werken. In einer glutvoll aufsteigenden Farbskala - von leuchtendem Rot bis hin zum tiefsten Blau - hat sie diese Farben auf Seide festgehalten und mit Titeln wie ,,Mohn", ,,Tulpen", ,,Himmel und Erde" oder einfach nur ,,Stilleben" beachtenswerte und anschauliche Kunstwerke entstehen lassen. 
In all den hier ausgestellten Arbeiten verrät die Künstlerin nicht nur ihre Leidenschaft für das Medium Farbe, vielmehr ist es auch das eigenwillige Material, das diese so intensiv ,,aufsaugt" und in ihren Bildern so harmonisch darstellt, wenngleich auch hier und da ,,kühlere" Zwischentöne erkennbar sind. 
Die gebürtige Berlinerin, die seit langem schon im. Kreis Ahrweiler zu Hause ist, entdeckt ihre Liebe und Begeisterung für die Malerei auf Seide während einer Ausstellung über die Seidentechnik. Fasziniert von der Leuchtkraft der Seidenmalfarben begann sie zunächst als Autodidakt damit, Tüchern   Kleidungsstücken oder Lampen einen neuen Anstrich zu geben, bevor sie sich mit der Bildmalerei auf Seide intensiv auseinandersetzte. 
Vor einigen Jahren hat sie ihre Liebe zu Norwegen entdeckt, einem Land, das bald auch sowas wie ihre zweite Heimat wurde. Angeregt und inspiriert durch die Leuchtkraft der norwegischen Naturfarben, dem Nuancenreichtum und der starken Intensität, schlagen sich diese Eindrücke auch in einem Teil ihrer Bilder nieder. Die Gallerie AK" im norwegischen Voss präsentierte vor zwei Jahren die Arbeiten der Künstlerin Jutta Eulenstein-Husdal mit großem Erfolg. 
Aber auch in den zahlreichen Ausstellungen der letzten Jahre präsentierte sich die Künstlerin mit ihren  ausdrucksstarken Werken in verschiedenen Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Und ihr erklärtes Ziel mit ihrem ,,Festspiel der Farben" auch Norwegen zu erobern, dürfte zum Teil schon nähergerückt sein. 

Rhein-Zeitung 17.10.1995 Zum Anfang
Jutta Eulensteins Seidenbilder beeindrucken mit außergewöhnlichen Farbkompositionen
Arg zerzauste Trolle jagen wildes Irrlicht
 
Ausstellung in Neuenahr
Ausstellung zeigt Analogien zum Leben
BAD NEUENAHR. Die Volksbank setzt die Ausstellungsreihe im Jahr ihres l00jährigen Bestehens fort. Derzeit präsentiert sie auf Seide gemalte Bilder von Jutta Eulenstein. Umgeben von den Farbe bekennenden Werken begrüßte Marktbereichsleiter Christoph Kniel die Vernissage-Gäste.
 
24 Exponate zu sehen
Die Farbe, so Kniels spontaner Eindruck, beherrsche die Bilder mit Kraft und Harmonie. Zwei der insgesamt 24 Exponate kommentierte die Künstlerin persönlich. Sie erläuterte zu ihren ,,Jahreszeiten", ein zweigeteiltes Bild mit einer dominant gelben und einer größeren überwiegend blau gefaßten Hälfte, es handele sich um norwegische Jahreszeiten, die eben mehr Winter als Sommer hervorbrächten.
,,Im Strudel der Zeit" sei die Verbindung von persönlichem Erleben und der Natur. Das Gemälde, in dem tiefblaues Wasser mit einem leuchtend vielfarbigen Bereich kontrastiert, zeigt eine Enge mit Gefälle, durch die das klirrend-klare Naß mit Wucht geschleudert wird. Eine Analogie zum Leben, das fordernd und verwundend so manchen zu Boden zwingt oder Licht am Ende des Tunnels zeigt.
Keineswegs hat sich die gebürtige Berlinerin, die seit langem in Bad Neuenahr-Ahrweiler zu Hause ist, auf eine Thematik festgelegt. Alles was ihr Spaß macht und sie bewegt, findet sich auf ihren Seidenbildern wieder. Danach variiert auch die Farbpalette und die Art, wie sie die Dinge in Szene setzt. Ganz zerzaust, in hellen Tönen kommen ihre Trolle daher. Rasante Bewegung und Witz liegt in diesen Bildgeschichten, die ,sie in Comic-Manier aufbereitet.
Da rennt in ,,Brautraub" ein solches Urviech, die zappelnde Menschenfrau in den Armen, wie eine gesengte Sau vor dem erbosten, die Axt schwingenden Ehemann davon. ,,Explosivfarbig" breitet sich die Bewegung nach ,allen Seiten aus, dort wo die Malerin mit ,,Urknall" titelt. Und auch ihre ,,Männer", jene stolz in Positur geworfenen Hähne, treten farbenprächtig auf.
Sehr naturverbunden
Unübersehbar ist die Naturverbundenheit der Jutta Eulenstein, für die ihre halbjährlichen Aufenthalte in Norwegen starke Impulse geben. Ob im naturalistischen ,,Sommerbild", dem verträumten ,,Irrlicht", der in Ocker schwelgenden ,,Provence", ob im leicht abstrahierten ,,Himmel und Erde", dem Zeitstrudel, oder den Jahreszeiten. Unübersehbar auch ihre auf Seide gebannte Auseinandersetzung mit Männern und Frauen, Liebe und Liebesleid, die ein so rätselhaftes Bild ,wie ,,Sehnsucht" erzeugt hat. Eine diagonale Zäsur durchzieht die Abbildung, die links ein bläulicher Höhlenraum füllt; in' dem sitzende Gestalten mit angezogenen Gliedmaßen trauernde Gesten mit den Armen vollführen. Rechts sind im vielfarbenen Feld gesichtslose Frauen zu sehen, die ihr Herz in großen gläsernen Gefäßen vor sich hertragen.
Souverän beherrscht Jutta Eulenstein die Techniken der Malerei
auf Seide. Abgesehen von wenigen etwas steifen Ausführungen sind ihr ,reizvoll bewältigte Motive von wunderbarer Farbigkeit gelungen, durch die der Wind des Lebens wirbelt. Nachdem sie, basierend auf einer Ausbildung in klassischen Maltechniken, vor 14 Jahren die Malerei auf Seide als ihr Gestaltungsthema entdeckte, fertigte sie textile Gegenstände vom Tuch bis zum Lampenschirm. Zurecht hat sie sich vor einiger Zeit ganz für die Bilder entschieden.

Hildegard Ginzler. Foto: Hans-Jürgen Vollrath

 

Updated 11.01.2004